Neue Buchrollen

Offenbarung 20:12

„Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Thron stehen, und Buchrollen wurden geöffnet. Aber eine andere Buchrolle wurde geöffnet; es ist die Buchrolle des Lebens. Und die Toten wurden nach den Dingen gerichtet, die in den Buchrollen geschrieben sind, gemäß ihren Taten.


Wir wollen im Folgenden untersuchen was die Buchrollen sind, die geöffnet werden und was darin geschrieben steht und wann sie geöffnet werden.

1. Was sind die Buchrollen und was steht darin?

Der Begriff Buchrolle bzw. kleine Bücher wird (auch) auf das inspirierte Wort Gottes angewandt. Darin finden sich die Anforderungen Gottes.

Bereits im ersten Jahrhundert gab es Bücher, bzw. Buchrollen, die das Wort Gottes enthielten. In 2. Timotheus 4:13 bittet der Apostel Paulus einen Glaubensbruder „die Buchrollen, besonders die Pergamente“ mitzubringen. Johannes schreibt, dass er sein Evangelium in eine Buchrolle geschrieben hat (Joh 20:30). Etwa zur selben Zeit hat Johannes auch die Offenbarung aufgeschrieben.
Es heißt „Die Toten werden nach den Dingen gerichtet, die in den Buchrollen stehen, gemäß ihren Taten“. In den Buchrollen stehen aber nicht die Taten der Menschen, sondern der Maßstab, nach dem sie gerichtet werden. Beim Gericht wird dann festgestellt inwieweit die Menschen diesem Maßstab entsprechen, so werden sie gemäß ihren Taten gerichtet. Basis des Gerichtes sind aber nicht nur die bisherigen heiligen Schriften, es gibt neue Buchrollen. Somit ist die Grundlage des Gerichts das aktualisierte bzw. ergänzte Wort Gottes.
Was werden die neuen Buchrollen enthalten? Wahrscheinlich wichtige Gebote Gottes für alle, die während der Tausendjahrherrschaft leben werden. Es sind vom Heiligen Geist inspirierte Schriften, die Gottes Grundsätze, Gesetze und Richtlinien enthalten.


2. Öffnen der Buchrollen

Die Buchrollen werden am Tag des Herrn geöffnet. In Off 5:9 ist von einer Buchrolle mit 7 Siegeln die Rede, die geöffnet werden soll. Diese Buchrolle enthält neue Botschaften Gottes an die Menschheit, die im Buch der Offenbarung nach und nach bekanntgegeben aber nur teilweise erklärt werden. Das Öffnen der Buchrollen bedeutet somit die Enthüllung des göttlichen Willens. Mit dem Öffnen der Buchrollen ist nicht nur die Bekanntgabe oder der Bezug auf bereits vorhandene Schriften gemeint. "Die Toten werden nach den Dingen gerichtet, die in den Buchrollen geschrieben sind, gemäß ihren Taten". Basis des Gerichtes ist somit das ergänzte offenbarte Wort Gottes.
Wann werden die Buchrollen geöffnet? Die Buchrollen werden am Tag des Herrn geöffnet, irgendwann während der 1000-Jahr-Herrschaft Christi.
Das Königreich wird im Himmel aufgerichtet und setzt dann Gottes Gerechtigkeit durch. Trotz Widerstand. Die Menschen werden nach der Gerechtigkeit aus den neuen Buchrollen gerichtet. Sie werden gerechterweise die Gelegenheit haben die Neue Gerechtigkeit zu erfahren.


3. Wie werden die Neuen Buchrollen eingeführt?

Darüber sagt die Bibel nichts, aber wir können aus der Vergangenheit Rückschlüsse ziehen. Wie war es denn zur Zeit Moses? Gott hat damals die 10 Gebote mit seinem Heiligen Geist auf zwei Steintafeln geschrieben. Später hat er seinen Sohn gesandt, der durch Wort und Tat den Willen des himmlischen Vaters bekanntgab. Jesus lehrte durch Gleichnisse z.B. in der berühmten Bergpredigt. Er verkündete die Botschaft Gottes trotz Widerstand und Gleichgültigkeit und ließ sich bis zum Tod nicht vom rechten Weg abbringen, im Gegenteil, er erfüllte seinen irdischen Auftrag vollständig.
So können wir auch bei der Einführung erwarten, dass Gott für einen entsprechenden Rahmen sorgen wird und die Bekanntgabe von anderen Ereignissen begleitet werden wird. Das Königreich der Himmel wird dabei eine Schlüsselrolle spielen, schließlich erwarten wir ja die Hochzeit des Lammes (Off 19:9). Mit dem Gerichtstag beginnt eine neue Epoche. Eine neue Regierung erlässt ihre eigenen Gesetze unter Einbeziehung des Heiligen Geistes. Das Königreich hat seine eigene Gerechtigkeit. Jesus ermunterte seine Nachfolger dazu, das Königreich und seine Gerechtigkeit zu suchen. Suchen wir die Gerechtigkeit der Bibel oder die Gerechtigkeit des Königreiches?


4. Gericht anhand der Buchrollen

4.1       beim Tod (vor möglicher Auferstehung)
Ein erstes Gericht findet aber schon schon beim Tod des Menschen statt. Damit er auferstehen kann muss Gott ihn im Gedächtnis behalten. Er muss sich gewissermaßen in den Gedächtnisgrüften befinden. Wer letztendlich auferstehen wird bleibt Gott bzw. Jesus Christus überlassen, dem "der Vater das gesamte Gericht übertragen" hat. Wobei die Bibel ein Maßstab sein wird. Diese Personen werden bei ihrem Tod nach den alten Buchrollen gerichtet.
Somit hat Off 20:12 die Gläubigen in der Vergangenheit immer wieder an das, bei Ihrem Tod anstehende, Gericht erinnert und zum rechten Handeln bewegt, wobei die meisten keine genaue Erkenntnis des Willens Gottes hatten. Vielen wird Gott Gelegenheit geben ihn und seinen Vorsatz kennen zu lernen.

4.2       während der letzten Tage
Das Meer gab die Toten heraus Bei dem Meer handelt es sich um das aufgewühlte rebellische Menschenmeer. Immer wieder kommen in den letzten Tagen Menschen aus dem Meer heraus. Sie ändern ihre Einstellung und folgen als Schafe dem vortrefflichen Hirten. Dieses Meer gibt es aber in der neuen Welt nicht mehr (Off 21:1). Deshalb müssen sich diese Worte in den letzten Tagen erfüllen. Und damit auch das Öffnen der neuen Buchrollen. Durch das Lesen der neuen Buchrollen werden alle Menschen auf der Erde Gottes Willen kennenlernen. Dann, auf der Grundlage der in diesen „Buchrollen“ enthaltenen Gesetze und Richtlinien, wird jeder auf der Erde gerichtet werden. Den Menschen, die diesen Gesetzen gehorchen, wird bereits während der letzten Tage der Nutzen des Loskaufsopfers Christi zuteil, und sie werden allmählich zu menschlicher Vollkommenheit heranwachsen.
Jesus sagt in Joh 5:29 über die damals Lebenden, aber geistig Toten: „Die Stunde kommt, und sie ist jetzt, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die zugehört haben, werden leben“ (Joh 5:25,). Die Menschen zur Zeit Jesu waren geistig tot. Sie hatten keine Aussicht auf Auferstehung und Leben. Wer aber an den das Opfer Jesu glaubt kommt zum Leben. Er hat die Aussicht auf ewiges Leben. Und wer sich als gehorsam erweist, wird leben.

4.3       nach Auferstehung während des Gerichtstages

Wenn die Toten gerichtet werden, so werden sie nach ihrer Auferstehung gerichtet. Sie waren tot, sind aber zum Leben gekommen, weil sie in Gottes Gedächtnisgrüften waren. Wenn sie Gutes tun wird sich ihre Auferstehung als eine Auferstehung zum Leben erweisen, wenn sie Schlechtes tun als eine Auferstehung zum Gericht. (Joh 5:28,29:Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden, die, welche Gutes getan haben, zu einer Auferstehung des Lebens, die, welche Schlechtes getrieben haben, zu einer Auferstehung des Gerichts). Während des Gerichtstages können Einzelne bereits von Gott verurteilt werden.

4.4       am Ende des Gerichtstages

Johannes 5:29 erfüllt sich vollständig am Ende der Gerichtszeit. Wenn Jesus von Menschen sprach, die „Gutes getan haben“, und von Menschen, die „Schlechtes getrieben haben", dann sprach er vom Ende der Gerichtszeit rückblickend auf die Taten der Auferstandenen, nachdem sie die Gelegenheit hatten, ‘den Dingen, die in den Buchrollen geschrieben sind’, zu gehorchen. Erst am Ende der Gerichtszeit würde es sich zeigen, wer Gutes getan oder Schlechtes getrieben hat. Die, „welche Gutes getan haben“ (entsprechend ‘den Dingen, die in den Buchrollen geschrieben sind’), würden schließlich mit Leben belohnt werden, während sich die, „welche Schlechtes getrieben haben“, sich eine Verurteilung zuziehen würden. Die Auferstehung würde sich also letztendlich entweder als eine Auferstehung zum Leben oder als eine Auferstehung zum Tod erweisen. Siehe auch Mat 25: 31-46.