Kommentar zum Johannes-Evangelium


Autor des Bibelbuches

Das Johannes-Evangelium wurde, wie zuvor die Offenbarung, von dem Apostel Johannes gegen Ende des 1. Jahrhunderts geschrieben. Die anderen drei Evangelien lagen zu diesem Zeitpunkt bereits vor und waren weit verbreitet. In diesen wird noch vor der bevorstehenden Zerstörung Jerusalems und vor allem des Tempels gewarnt, zu der es tatsächlich im Jahr 70 n.Chr. auch kam. Johannes geht nicht auf dieses Ereignis ein. Offensichtlich war es einige Zeit her und abgehakt. Obwohl ein Rückblick zu erwarten gewesen wäre, weil sich ja die Worte Gottes und Jesus erfüllt hatten. Andererseits war der Schreiber ein Weggefährte und enger Vertrauter Jesus, jemand, “den Jesus liebte“.
Alles dreht sich um Jesus. Deshalb könnte Johannes nicht nur die Unterstützung des Heiligen Geistes, sondern die des auferstandenen Jesus selbst gehabt haben. Die Einzelgespräche, die Jesus mit Nikodemus und der Samariterin am Brunnen führte, kann Jesus am besten wiedergeben. 
Offensichtlich bezeichnet Jesus Johannes als den Jünger, den er liebte. Verständlich, wenn man bedenkt, dass Johannes zuvor das Vorrecht erhalten hatte die Offenbarung in Visionen zu sehen und niederschreiben zu dürfen. Es war bestimmt auch Johannes, dem Jesus unter dem Kreuz seine „Mutter“ anvertraute. (Johannes 19:26, 27). Auch wenn sich der Schreiber, wie auch die anderen Evangelisten, nie selbst namentlich zu erkennen gibt. Offensichtlich, weil das Buch ein Produkt des Heiligen Geistes ist.


Sprache

Das Johannes-Evangelium ist in einem einfachen Griechisch und in einem anderen Stil als die übrigen Evangelien niedergeschrieben worden. Die Personen unterscheiden sich sprachlich kaum, deshalb wirkt es etwas konstruiert. Wobei die darin geschilderten Ereignisse schon über sechzig Jahre her sind. Es ist geistig sehr tiefgehend und inspirierend, obwohl es einfache Worte sind. Diese Worte sind aber Worte mit einem gewaltigen Inhalt.

Alle reden im gleichen Stil, eine dualistische Sprache mit Gegensätzen wie Leben oder Tod, Licht und Finsternis (3:19-21), Geist und Fleisch, Glaube und Unglaube, aus und in, und das wechselseitig, oben und unten, Vater und Sohn, ausgegangen, zurückgekehrt, Stunde nicht gekommen - Stunde gekommen. Wobei das bei dem Erzähler und Jesus nicht verwundert, da die beiden schon seit fast sieben Jahrzehnten eng miteinander verbunden waren.

„amen, amen“ ist eine Besonderheit im Johannesevangelium, was viele mit „wahrlich, wahrlich, ich sage euch“ übersetzen. Dadurch soll wohl die Ernsthaftigkeit, Zuverlässigkeit und Wahrhaftigkeit dessen betont werden, was dann folgt. Vor Gericht galt etwas nur, wenn es von zwei Zeugen bestätigt wurde. Der Sprecher, scheint sich selbst bestätigen zu wollen. Nur Jesus verwendet in seinen Reden diesen Ausdruck und das ganze 26 mal!

Wir-Stil des Erzählers: Wir schauten seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, wie sie einem einziggezeugten Sohn vom Vater her gehört…16 Denn wir alle haben aus seiner Fülle empfangen, ja unverdiente Güte über unverdiente Güte. . . (Johannes 1:14,16). „wir wissen, dass das Zeugnis, das er ablegt, wahr ist (Johannes 21:24).

Die Auferweckung des Lazarus und das Gespräch mit Pilatus sind dramaturgisch und literarisch sehr bewusst und sehr klar gestaltet.

Jesus redet in der Hoheit des auferstandenen Königs. Der Menschensohn sollte erhöht und verherrlicht werden und so verherrlicht der heilige Geist Jesus.

Zweck des Bibelbuches

1. Die Person Jesu steht im Mittelpunkt Jesus ist der Messias, der Sohn Gottes und hier besonders, ein König. Es verherrlicht den auferstandenen Bezwinger der Welt. Jesus ist nicht der „Befreier der Juden“, er ist der „Retter der Welt“. Jesus hat schon lange bevor er Mensch wurde existiert und gewirkt.
2. Das Buch möchte erreichen, dass wir an Jesus als den Christus und Sohn Gottes glauben, damit wir leben werden (Joh 20:31). Sünde ist bei Johannes der Unglaube an Jesus.
3. Das Buch ergänzt die anderen Evangelien um wichtige Wahrheiten.Jesus wurde während seines Dienstes massiv von Engeln unterstützt (Joh 1:51).
Jesus war informiert über die Menschen, denen er begegnete (Joh 4:16-19).
4. Das Buch stellt klar, was die drei anderen Evangelien nicht völlig beleuchteten.
Die Männer am Grab Jesus waren Engel (Mar 16:5,6; Joh 20:11-13).
Jesu Dienstzeit dauerte offensichtlich 3,5 Jahre.
5. Das Buch korrigiert Mißverständnisse.
Jesus ist nicht König der Juden, sein Königreich ist nicht von dieser Welt.
Maria ist nicht die Mutter Jesu.
6. Das Buch rechtfertigt Gottes Vorgehensweise.
Judas war ein gewohnheitsmäßiger Dieb, der sein Ende verdiente. Manches in den Evangelien wirkt inszeniert, aber sollte den Glauben der Zeitgenossen Jesu stärken.

Zu 1 Eine Aufgabe des Johannesevangeliums ist Jesus zu verherrlichen. Durch den Geist, den Jesus sendet, wird Jesus verherrlicht. „Alles, was der Vater hat, ist mein (Johonnes 16:15)“. Sitzt Jesus dann überhaupt noch zur Rechten Gottes (Ps 110:1,2), oder zusammen mit Gott auf dem Thron? Geht Gott sogar so weit, dass er seinem geliebten Sohn den Thron überlässt? Vielleicht um sich anderen Dingen zu widmen? Der göttliche Jesus wird als Sieger über Sünde und Tod gefeiert. Der König zieht ein in Herrlichkeit. Die Engel sind ihm unterworfen.
Zu 2 Die, in dem Buch enthaltenen Wunder und Prophezeiungen, sollen unseren Glauben an Jesus, den Retter der Welt stärken. Es wendet sich an alle Völker.  Jesus richtet sich in seinen Abschiedsreden an alle Christen, die ihm nachfolgen wollen. Es gibt viele Wohnungen im Haus seines Vaters (Joh 14:1). Alle müssen mit Verfolgung rechnen, aber wenn sie, wie Jesus die Welt besiegen, dann werden sie schließlich bei Jesus sein.
Zu 3 Das größte Gebot im Gesetz war Gott und seinen Nächsten zu lieben, wie sich selbst. Jetzt sind wir aufgerufen Jesus und unsere Geschwister zu lieben (Johannes 13:34,35; 15:12,13). Das größte Gebot gilt sicherlich weiterhin, aber die Einhaltung des Gesetzesbundes ist nicht mehr nötig. Offensichtlich hat Jesu die Schafe aus dem Gesetzesbund in den Neuen Bund überführt (Joh 10). Auch Heidenchristen profitieren von dem Neuen Bund. Siehe Schriftstellen - Johannes Kapitel 10:1-22.
Zu 4 Die synoptischen Evangelien (Matthäus, Markus, Lukas) legen eine Dienstzeit von etwa einem Jahr nahe, während das Johannesevangelium von einer Dauer von dreieinhalb Jahren berichtet. Gemäß Daniel sollte nach dreieinhalb Tagen, d.h. Jahren, die Schlachtopfer aufhören. (Daniel 9:27) „Und er soll [den] Bund für die vielen eine Woche lang in Kraft halten; und zur Hälfte der Woche wird er Schlachtopfer und Opfergabe aufhören lassen“. Demnach muss der Dienst Jesu dreieinhalb Jahre gedauert haben, da Jesus durch seinen Tod die Schlachtopfer überflüssig machte. Jesus begann sein Dienst, als er ungefähr 30 Jahre alt war und starb am 14. Nissan 33 n.Chr. Nach einer Woche, bzw. 7 Jahren, war Kornelius der Erste Heide, der vom Neuen Bund profitierte.
Zu 5 In den anderen Evangelien bekennt sich Jesus vor den jüdischen Führern, der Messias und Sohn Gottes zu sein, bei Johannes bekennt sich Jesus, ein König zu sein, allerdings ist sein Königreich nicht von dieser Welt.
Jesus redet Maria immer mit „Frau“, nicht mit „Mutter“, an, wodurch er sich von ihr distanziert.
Zu 6 Judas erscheint im Johannes-Evangelium in einem ganz schlechten Licht. Er war nicht nur ein gewohnheitsmäßiger Dieb, der die gemeinsame Kasse raubte, sondern ein Teufel und Verräter. Der Teufel und Satan ist in ihn gefahren, deshalb hat er Jesus an die geistlichen Führer ausgeliefert.
Siehe auch Personen-Judas, der Verräter.
Die Auferweckung des Lazarus wirkt inszeniert, besonders weil die Beteiligten Jesus enge Freunde sind und die anderem Evangelisten nicht darüber berichten. Der Bericht stärkt trotzdem unseren Glauben an die Auferstehung.

Bei den Christen im 1.Jahrhundert und Interessierten waren Fragen aufgetaucht, die mithilfe des Johannes-Evanglium besser zu beantworten sind. Wer ist und war Jesus eigentlich? Nur ein Mensch, ein Engel oder gar Gott? Woher kam Jesus, hatte er eine vormenschliche Existenz? Wie konnte er denn Wunder wirken? Ist er auferstanden? Was macht er seitdem? Regiert er als König? Wieso gibt es weiterhin viel Ungerechtigkeit und Leid?


Wahrheit

Sind die geschilderten Ereignisse im Johannesevangelium tatsächlich genau so geschehen? Haben die Beteiligten genau so geredet?  Jesus hat selbst in seinen Gleichnissen Wahrheiten vermittelt. Dasselbe kann durch Inszenierungen erreicht werden. Der Zweck des Johannes-Evangeliums ist wohl die Vergangenheit mit der Gegenwart in Verbindung zu bringen. Jesus Wirken im Rückblick aus himmlischer Sicht. Geschichten und Aussagen Jesus können im Nachhinein richtig eingeordnet werden. Johannes ist ein Übersetzer, er transformiert die Wahrheit in eine neue Kultur und Zeit. Es geht um die Wirklichkeit. Jesus ist wirklich der Sohn Gottes, die Wunder Jesu dienen als Zeichen. Jesus ist wirklich ein König. Jesus sagte seinen Jüngern selbst, er hätte ihnen noch vieles zu sagen, aber sie vermochten es nicht zu tragen. Das Gleiche gilt für die Evangelien. Vieles aus dem Johannesevangelium hätte die Leser früher einfach überfordert.

Erzählfolge

Johannes ändert die Erzählfolge. Die Tempelreinigung findet bei ihm schon im 2. Kapitel statt. In den anderen Evangelien erst kurz vor der Passion. Sie ist offensichtlich ein Grund, warum die geistlichen Führer Jesus umbringen wollen, ein weiter Grund ist die Auferweckung des Lazarus, die in den anderen Evangelien fehlt. Auch dass Simon einmal Petrus genannt werden wird, sagt Jesus bei Matthäus erst kurz vor der Passion Christi, bei Johannes schon bei seiner Berufung zu Beginn. Auch andere Apostel werden gleich zu Beginn berufen.


Aufbau

1. Prolog: Der Logos 1:1-18
2. Der öffentliche Dienst des Sohnes Gottes 1:19-12:50
3. Abschiedsreden Jesus 13:1-16:33
4. Gebet für seine Jünger 17:1-26
5. Passion, Tod und Auferstehung 18:1-20:31
6. Epilog:Jesus mit Johannes und Petrus am See 21:1-25

Inhalt des Bibelbuches

Neunzig Prozent des Inhalts finden sich nicht in den anderen Evangelien.

Warum finden sich der Stoff nicht schon in den synoptischen Evagelien (Matthäus, Markus, Lukas)? Die Antwort finden wir wohl in (Johannes 16:12, 13) 12 Ich habe euch noch vieles zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. 13 Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus eigenem Antrieb reden, sondern was er hört, wird er reden, und er wird euch die kommenden Dinge verkünden.

Andererseits findet sich vieles von den Evangelien nicht bei Johannes. Die Gleichnisse Jesu, die Dämonenaustreibungen, die Gute Botschaft vom himmlischen Königreich.
Selbst die Einsetzung des Abendmahls fehlt. Die Frage der Einhaltung der Tora spielt keine Rolle mehr.

Selbst das Größte Gebot im Gesetz, Gott und den Nächsten zu lieben taucht nicht auf, schon gar nicht die Feindesliebe. Dafür sollen wir jetzt Jesus lieben und unsere Geschwister.

Alles dreht sich um Jesus Christus. Wenn Jesus spricht, dann sind das Selbstoffenbarungsreden Jesu. Er selbst ist das Thema in seinen Reden und auch in den Dialogen. Jesus Christ – Superstar.


Überblick

Prolog Jesus der Logos: Kapitel (1:1-18)

Die Berufung einiger Apostel (1:19-34)

Auf einerer Hochzeit in Kana verwandelt Jesus Wasser in Wein (2:1-12).

Die Tempelreinigung (2:13-22).

Gespräch mit dem Vorsteher Nikodemus. (3:1-21)

Begegnung mit der Samariterin am Brunnen (4:1-41).

Heilung des Kindes des königlichen Beamten (4:46-53).

Heilung des Gelähmten (5:1-18).

Jesus offenbart sich als der Sohn Gottes, er ist die Auferstehung und das Leben (5:19-47).

Wunderbare Brot-Vermehrung, Jesus ist das Brot des Lebens. (6).

Jesus besucht Fest in Jerusalem und die Menschen sind uneins darüber, wer er ist (7).

Jesus Begegnung mit der Ehebrecherin (8:1-11).

Jesus ist das Licht der Welt (8:12-20).

Jesus befreit von Sünde und Tod (8:21-36).

Jesus verurteilt seine Gegner als Kinder des Teufels (8:37-59).

Jesus heilt den Blindgeborenen (9).

Jesus ist die Tür der Schafe und der vortreffliche Hirte, der den Schafen Leben gibt (10).

Jesus auferweckt Lazarus. Er ist die Auferstehung und das Leben (11).

Jesus wird von Maria mit Öl eingerieben (12:1-8).

Jesus, der designierte König, reitet auf einem Esel in Jerusalem ein (12-18).

Gott bekennt Jesus, der bereit ist zu sterben, vom Himmel aus (12:23-28).

Jesus ist als ein Licht in die Welt gekommen, aber die menschen hören nicht auf ihn (29-50).

Jesus wäscht seinen Jüngern die Füße (13:1-17).

Jesus wird von Judas verraten werden (13:18-30).

Jesus gibt neues Gebot der Liebe untereinander (13:34,35).

Jesus kündigt Pertrus an, dass dieser ihn verleugnen wird (13:36-38).

Jesus, der Weg, die Wahrheit und das Leben (14:1-14).

Die Rolle des heiligen Geistes (14:15-41).

Jesus, der wahre Weinstock (15:1-16).

Widerstand in der Welt vorhergesagt (15:17-27).

Jesus bereitet seine Jünger auf seinen Tod vor und die Zeit danach (16).

Jesus betet zum Vater für seine Nachfolger (17).

Jesus wird im Garten Gethsemane verhaftet (18:1-14).

Jesus wird verhört von den Oberpriesterm und dem Statthalter (18:15-32).

Jesus gibt sich als König zu erkennen. (18:33-38).

Jesus wird misshandelt und verurteilt (18:39-19:16).

Jesus Leiden am Kreuz und Tod (19:17-37).

Jesus Begräbnis und Auferstehung (19:38-20:10).

Jesus erscheint Maria Magdalena (20:11-19).

Jesus erscheint den Jüngern zweimal trotz verschlossener Türen (20:20-28).

Prophetischer Epilog: Jesus erscheint den Jüngern am Ufer des Sees (21:1-14).

Jesus prophezeit, was mit Johannes und Petrus geschehen wird (21:15-23).


Der Heilige Geist

Es gibt den Parakleten, den Heiligen Geist. Das altgriechische Wort παρακαλεῖν bedeutet „herbeirufen“, „einladen“.

Er fungiert als Platzhalter, Jesus ist weg, der Geist ist da. (Johannes 16:7-11) „Denn, wenn ich nicht weggehe, wird der Helfer keinesfalls zu euch kommen; wenn ich aber hingehe, will ich ihn zu euch senden“.

Es meint den (Rechts-)Beistand, der die Jünger Jesu an alles erinnern und sie alles lehren wird. (Johannes 14:26) Der Helfer aber, der heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, dieser wird euch alle Dinge lehren und euch an alle Dinge erinnern, die ich euch gesagt habe.

(Johannes 14:15-17) 15 Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten; 16 und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Helfer geben, damit er für immer bei euch sei: 17 den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann.

Der Heilige Geist würde auch in die Wahrheit leiten, die Zukunft verkünden und Jesus verherrlichen.  (Johannes 16:12-14) . . .. 13 Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus eigenem Antrieb reden, sondern was er hört, wird er reden, und er wird euch die kommenden Dinge verkünden. Jener wird mich verherrlichen, denn er wird von dem Meinigen empfangen und wird es euch verkünden.

(Johannes 15:26) 26 Wenn der Helfer gekommen ist, den ich euch vom Vater her senden will, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, wird dieser Zeugnis von mir ablegen.

Bemerkenswert ist auch, dass Jesus seinen Jüngern Heiligen Geist einhaucht. Durch den Geist erlangen sie die Autorität Sünden zu vergeben. (Johannes 20:23) „Wenn ihr irgendwelchen Personen die Sünden vergebt, so sind sie ihnen vergeben; wenn ihr die von irgendwelchen Personen behaltet, so sind sie behalten.“ Voraussetzung ist natürlich, dass sie sich dabei von Gottes Geist leiten lassen, spätere christliche Aufseher beanspruchten das für sich. Leider ist diese Schriftstelle immer wieder mißbraucht worden.

Wobei es auch unreiner Geister, Dämonen gibt. Auf die Johannes aber nicht eingeht. Manche Dämonenaustreibungen waren auch seltsam. Die Dämonen schrieen: „Was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus, Sohn des Höchsten, warum quälst du uns vor der bestimmten Zeit?“ (Matthäus 8:29). Demnach waren diese Engel nicht nur böse, sondern auch dumm, weil sie Zeugnis für Jesu ablegten. Oder waren sie in Wirklichkeit Engel mit dem Auftrag, einen Dämon zu spielen? Sicherlich mögen Dämonen das Leben der Menschen erschwert haben und Jesus gab ihnen zu verstehen, was sie erwartet, wenn sie nicht umkehren. Aber wenn das inszeniert war, was war denn sonst noch alles inszeniert? Was waren tatsächlich ungeplante Begegnungen zwischen dem Menschen Jesus und seinen Mitmenschen?


Wer ist Jesus?

Um die Anerkennung Gottes zu haben, muss man an Jesus glauben (3:16), ihm gehorchen (3:36), seine Gebote beachten (15:9), ihn ehren (5:23,24).
Deshalb ist es wichtig zu wissen, wer Jesus eigentlich ist.

Er war offensichtlich schon vor der Erschaffung der Welt bei Gott. Ist das aber so?
(Johannes 17:24) „Vater, in Bezug auf das, was du mir gegeben hast, wünsche ich, dass, wo ich bin, auch sie bei mir seien, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, weil du mich vor der Grundlegung der Welt geliebt hast.

Der Zeitpunkt der Grundlegung der (erlösbaren) Welt war, als die ersten Menschen Nachkommen zur Welt brachten. Schon davor, nach dem Sündenfall im Garten Eden, hatte Gott einen Samen der Frau angekündigt, der der Schlange den Kopf zermalmen sollte (Genesis 3:15). Gott hatte schon damals in seiner Liebe einen Retter angekündigt. Wobei Gott Unterstützung bei der Erschaffung des Menschen hatte. Wieso ist es eigentlich so wichtig, ob Jesus eine vormenschliche Existenz hatte? Wichtiger erscheint mir die Frage, ob Jesus hier auf der Erde ein Mensch war oder doch mehr.  Etwa ein Engel? Nur ein Mensch konnte und durfte sein vollkommenes Leben als Lösegeld im Austausch gegen die gefallene Menschheit geben (Matthäus 20:28). Die bibel bestätigt, dass Jesus sich selbst als ein entsprechendes Lösegeld hingegeben hat. (1. Timotheus 2:5, 6) Denn da ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und Menschen, ein Mensch, Christus Jesus, 6 der sich selbst als ein entsprechendes Lösegeld für alle hingegeben hat — [dies] soll zu seinen eigenen besonderen Zeiten bezeugt werden.

Wenn Johannes lehren wollte, dass Jesus schon vor der Schöpfung bei Gott im Himmel war, hätte er wahrscheinlich einfach so etwas gesagt wie: "Jesus lebte im Himmel, bevor Gott die Welt schuf." Die Lehre von einer vormenschlichen Existenz Jesus gibt es in den anderen Evangelien nicht.

Oder: Die sogenannte „vormenschliche Existenz“ Christi in der Bibel bezieht sich auf die vorherige Existenz eines Retters im Plan GOTTES, der schon im Garten Eden ankündigt wird. Später verhieß Gott einen Messias, der die Menschheit erlösen wird. Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen. Und dieses Wort erwies sich als mächtig, da es sich schließlich erfüllte, es kehrte nicht ergebnislos zu Gott zurück (Jes 55:10,11).

Jesus – Gott Sohn

Johannes 1:1-18

Hier meine eigene Übersetzung:
1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei [dem] Gott, und Gott [göttlich] war das Wort.

2 Dieses war im Anfang bei [dem] Gott. 3 Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde nichts, was geworden ist. 4 In ihm [dem Wort] war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. 5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst. 6 Da war ein Mensch, von Gott gesandt, sein Name war Johannes. 7 Dieser erlangte Zeugnis, damit er von dem Licht zeuge, damit alle durch ihn glauben sollten. 8 Er war nicht das Licht, sondern er sollte von dem Licht zeugen. 9 Das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, kam in die Welt. 10 Es [das Licht, Wort] war in der Welt, und durch dieses wurde die Welt als solche offenbar, und die Welt erkannte es nicht. 11 Es kam zu den Seinen, und die Seinen nahmen es nicht an; 12 so viele es aber annahmen, denen gab es die Befugnis, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen [Gottes] Namen glauben, 13 die nicht aus Blut, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, auch nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. 14 Und das Wort wurde Fleisch und weilte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, die Herrlichkeit des Einziggezeugten des Vaters, voller Gnade und Wahrheit. (15 Johannes zeugt von ihm und hat es ausgerufen – „Dieser war es, von dem ich sagte- Der nach mir Kommende, ist vor mich gekommen, dass er vor mir war. 16 Denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und zwar Gnade um Gnade. 17 Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit sind durch Jesus Christus gekommen. 18 Niemand hat Gott jemals gesehen; der einziggezeugte Sohn [Gott], der am Busenplatz des Vaters ist, der hat ihn offenbart.

Ist Jesus gleichzusetzen mit dem Wort (Logos)? Oder bezieht sich der Logos auf die Absicht Gottes, dass ohne Gottes Vorsatz nichts ins Dasein kam? (1. Mose 1:26, 27) 26 Und Gott sprach weiter: „Lasst uns Menschen machen in unserem Bilde, gemäß unserem Gleichnis; und sie sollen sich untertan halten die Fische des Meeres und die fliegenden Geschöpfe der Himmel und die Haustiere und die ganze Erde und jedes sich regende Tier, das sich auf der Erde regt.“ 27 Und Gott ging daran, den Menschen in seinem Bilde zu erschaffen, im Bilde Gottes erschuf er ihn; männlich und weiblich erschuf er sie.

Jeder kann es sich aussuchen, welche Version er bevorzugt, für die griechischen Philosophen und für die Verfechter einer unsterblichen Seele, war eine vormenschliche Existenz Jesu im Anfang bei Gott sicherlich reizvoller. Dann wäre der vormenschliche Jesus schon bei der Schöpfung des Menschen dabeigewesen.

Jesus - ein Engel

Joh 3:13 „Und niemand ist in den Himmel aufgestiegen, wenn nicht der, der aus dem Himmel herabgestiegen ist, der Menschensohn, der im Himmel ist.“ Das bezieht sich auf Daniel 7:13,14 wo einem Menschensohn die Rede ist, der zum Thron Gottes Zutritt erlangen sollte. Johannes schreibt so, bzw. Jesus spricht so, als wäre es schon geschehen – Der Menschensohn ist im Himmel. Zur Zeit der Niederschrift war das auch so. Jesus konnte das sagen, weil sich Gottes Wort ganz bestimmt erfüllen wird. Jesus war der erste Mensch, der in den Himmel auffuhr.

Davor konnten das nur Engel. (Johannes 1:50-51) „Jesus gab ihm zur Antwort: „Weil ich dir sagte, daß ich dich unter dem Feigenbaum sah, glaubst du? Du wirst größere Dinge sehen als diese.“ 51 Er sprach ferner zu ihm: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel aufgetan und die Engel Gottes zum Menschensohn auf- und niedersteigen sehen.“

Zur Zeit der Sintflut kehrten die ungehorsamen Engel in den Himmel zurück. (2. Petrus 2:4) „In der Tat, wenn Gott sich nicht davon zurückhielt, die Engel, die gesündigt hatten, zu bestrafen, sondern dadurch, daß er sie in den Tartarus warf, sie Gruben dichter Finsternis überlieferte, um sie für das Gericht aufzubehalten“. Und zur Zeit Jesus bedrängten sie die Menschen und nahmen sogar Besitz von ihnen.

Es stellt sich die grundlegende Frage, was unterscheidet eigentlich einen Engel von einem Menschen, von der Gestalt her können sie gleich aussehen.

(Johannes 20:11-12) . . .Dann, während sie [Maria] weinte, bückte sie sich nach vorn, um in die Gedächtnisgruft hineinzublicken, 12 und sie sah zwei Engel in Weiß dasitzen, einen beim Kopf und einen bei den Füßen [der Stelle], wo der Leib Jesu gelegen hatte.

(Lukas 24:3, 4) 3 und als sie [die Frauen] hineingingen, fanden sie den Leib des Herrn Jesus nicht. 4 Als sie darüber in Verlegenheit waren, siehe, da standen zwei Männer in blitzender Kleidung bei ihnen.
Die Engel sahen aus wie Männer.
Vielleicht unterscheiden sie sich in ihrem Körper, oder auch nur dadurch, wie ihr Gehirn programmiert wurde. Sie haben bestimmt mehr Fähigkeiten. War Jesus jetzt Mensch oder Engel? Nach seiner Auferstehung war Jesus ein Engel. Er nahm verschiedene menschliche Körper an, deshalb erkannten seine Jünger ihn auch nicht immer sofort. Das, was Jesus als Mensch hier auf der Erde erlebte, wurde wohl Teil seiner himmlischen Persönlichkeit.
(Matthäus 3:16-4:1) 16 Als Jesus getauft war, kam er sogleich aus dem Wasser herauf; und siehe, die Himmel wurden geöffnet, und er sah Gottes Geist wie eine Taube herabfahren und auf ihn kommen. 17 Siehe! Da kam auch eine Stimme aus den Himmeln, welche sprach: „Dieser ist mein Sohn, der geliebte, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.“ 4 Dann wurde Jesus vom Geist in die Wildnis hinaufgeführt, um vom Teufel versucht zu werden.
Man nimmt an, dass Jesus sich nach seiner Taufe an seine vormenschliche Existenz im Himmel, zumindest teilweise, erinnern konnte, und dies erst einmal in der Wildnis verarbeiten mußte.

(Johannes 21:12-14) 12 Jesus sprach zu ihnen: „Kommt her, frühstückt.“ Keiner von den Jüngern hatte den Mut, sich bei ihm zu erkundigen: „Wer bist du?“, denn sie wußten, daß es der Herr war. 13 Jesus kam und nahm das Brot und gab es ihnen und ebenso den Fisch. 14 Das war nun das dritte Mal, daß Jesus den Jüngern erschien, nachdem er von den Toten auferweckt worden war. Zumindest war es das dritte Mal, dass er Johannes erschien und der darüber berichtet (Johannes 20:19, 26-29). Zuvor erschien Jesus mit einem Leib, wie nach seiner Kreuzigung, konnte aber Räume überwinden. Jesus war mehr als ein auferweckter Mensch.

Offensichtlich war Jesus nach seiner Auferstehung nicht immer äußerlich zu erkennen, wohl aber an seinen Worten und seiner Art zu reden.

Das war auch bei den Jüngern von Emmaus so (Lukas 24:13-32). Jesus trat zu den beiden dazu und klärte sie darüber auf, dass „der Christus leiden musste und ausgehend von Moses und allen PROPHETEN, legte er ihnen in allen Schriften die Dinge aus, die ihn betrafen“. Erst am Brot segnen, brechen und verteilen, „erkannten“ sie ihn. Vermeintlich ist ihnen Jesus erschienen, wobei er sich aber wohl nicht unmissverständlich zu erkennen gegeben hat.

Jesus war nach seiner Himmelfahrt, 40 Tage nach seiner Auferstehung, endgültig ein Geistwesen. Künftig würde er nicht mehr in Menschengestalt erscheinen (Apostelgeschichte 1:8-11). “… ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet Zeugen von mir sein sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judạ̈a und Samạria und bis zum entferntesten Teil der Erde.“ 9 Und nachdem er diese Dinge gesagt hatte, wurde er, während sie zuschauten, emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf, von ihren Augen hinweg. 10 Und als sie unverwandt zum Himmel schauten, während er hinfuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißen Kleidern neben ihnen, 11 und sie sprachen: „Männer von Galilạ̈a, warum steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird so kommen, in derselben Weise, wie ihr ihn in den Himmel habt gehen sehen“.

Jesus - ein König

Gemäß Mat 28:18 ist Jesus alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben. Auch, wenn das seltsam klingen mag. Wieso sollte Gott jemanden diese Macht geben? Welche Macht bleibt da noch Gott selbst? Offensichtlich meinte Jesus, er hätte diese Macht von Gott in Bezug auf die Erde erhalten. Die Engel und die Mitglieder des Königreiches sind ihm unterstellt. Wobei der allmächtige Gott sich bestimmt nicht ganz ausschließen lassen wird. Jesus sitzt zur Rechten Gottes, aber nicht auf Gottes Thron (Ps 110:1,2; Off 5:1-6).
Jesus wird von den geistlichen Führern beschuldigt sich als ein König auszugeben.  (Johannes 18:33-38) Da ging Pilatus wieder in den Palast des Statthalters hinein und rief Jesus und sprach zu ihm: „Bist du der König der Juden?“ 34 Jesus antwortete: „Sagst du das aus dir selbst, oder haben dir andere von mir erzählt?“ 35 Pilatus antwortete: „Ich bin doch nicht etwa ein Jude? Deine eigene Nation und die Oberpriester haben dich mir ausgeliefert. Was hast du getan?“ 36 Jesus antwortete: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt. Wäre mein Königreich ein Teil dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Nun aber ist mein Königreich nicht von daher.“ 37 Deshalb sagte Pilatus zu ihm: „Nun denn, bist du ein König?“ Jesus antwortete: „Du selbst sagst, daß ich ein König bin. Dazu bin ich geboren worden und dazu bin ich in die Welt gekommen, damit ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der auf der Seite der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.“ 38 Pilatus sagte zu ihm: „Was ist Wahrheit?“

Jesus strebt aber kein irdisches Königreich an, sondern ein himmlisches. Was viele alttestamentarische und nationalistische Juden sicherlich enttäuscht haben wird. Aber Jesus wußte, dass dieses Israel, Jerusalem, und der Tempel, keine Zukunft hatten.

 (Lukas 19:41-43) . . .Und als er [Jesus] näherkam, schaute er die Stadt an und weinte über sie 42 und sprach: „Wenn du, ja du, an diesem Tag die Dinge erkannt hättest, die mit Frieden zu tun haben — doch nun sind sie vor deinen Augen verborgen. 43 Denn es werden Tage über dich kommen, da werden deine Feinde eine Befestigung aus Spitzpfählen um dich bauen und werden dich ringsum einschließen und dich von allen Seiten bedrängen.

(Lukas 21:20-22) . . .Wenn ihr ferner [die Stadt] Jerusalem von Heeren umlagert seht, dann erkennt, daß ihre Verwüstung nahe gekommen ist. 21 Dann sollen die, die in Judạ̈a sind, in die Berge zu fliehen beginnen, und die in ihrer Mitte sind, sollen hinausgehen, und die, die sich an Orten auf dem Land befinden, sollen nicht in sie hineingehen; 22 denn dies sind Tage, in denen nach dem Recht verfahren wird, damit alles erfüllt werde, was geschrieben steht.

(Matthäus 24:1, 2) . . .Als Jesus nun wegging und sich aus dem Tempel begab, traten jedoch seine Jünger herzu, um ihm die Bauten des Tempels zu zeigen. 2 In Erwiderung sprach er zu ihnen: „Seht ihr nicht alle diese Dinge? Wahrlich, ich sage euch: Keinesfalls wird hier ein Stein auf dem anderen gelassen, der nicht niedergerissen werden wird.“

Jesus war über die Menschen informiert

Jesus wußte, dass die Samariterin am Brunnen fünfmal verheiratet gewesen war und jetzt mit jemanden zusammenlebte, der nicht ihr Mann war (Joh 4). Woher hatte Jesus diese Information? Offensichtlich durch den Heiligen Geist. Dieser wird ihm auch sonst Informationen zur Verfügung gestellt haben.

(Johannes 2:24-25) Jesus selbst aber vertraute sich ihnen nicht an, weil er sie alle kannte und weil er es nicht nötig hatte, daß jemand Zeugnis über den Menschen ablegte, denn er selbst erkannte, was im Menschen war.


Ich bin – Worte

Die Kernaussage ist Ex 3,14, wo Gott über sich sagt: „Ich bin, der ich bin“. Andere übersetzen den Text allerdings mit: „Ich werde mich erweisen, als der ich mich erweisen werde“. Gott macht sich demnach erst noch einen Namen. Das hat er damals schon gemacht, als er die 10 Plagen über Ägypten brachte und sein Volk aus der Sklaverei befreite.

Ich bin das Brot vom Himmel 6:35

Mit ein wenig Brot (6,35.52) kommt es zu einer wunderbaren Brotvermehrung, d.h. zur Speisung von über 5000 (6,1-15). Anschließend hält Jesu die Brotrede. Gott gibt der Menschheit das Brot des Lebens, seinen Sohn, für das Leben der Welt.

(Johannes 6:33-35) 33 Denn das Brot Gottes ist Herabzukommen vom Himmel und der Welt Leben zu geben.“ 34 Deshalb sagten sie zu ihm: „Herr, gib uns dieses Brot allezeit.“ 35 Jesus sprach zu ihnen: „Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird überhaupt nicht hungrig werden, und wer an mich glaubt, wird überhaupt nie durstig werden. Siehe auch Wunder Jesu – Brotvermehrung.

Ich bin das Licht der Welt 8:12

Jesus offenbart den wahren Gott, die Wahrheit und gibt den Menschen eine Hoffnung. Er stellt die Sünde des Unglaubens und der fehlenden Liebe bloß. Er spendet den Menschen Licht durch das Wunder der Heilung des Blindgeborenen (Joh 9).

Ich bin die Tür 10:7,9

Jesus kam in sein eigenes Heim. Als Lamm Gottes war er befugt die Gläubigen von dem Gesetesbund herauszuführen und in den neuen Bund zu führen. Durch seinen Opfertod ist die Vergebung der Sünden und das ewige Leben möglich. Siehe Anhang Kapitel 10.

Ich bin der gute Hirte 10:11,14

Es genügt aber nicht nur durch diese Türen zu gehen, es ist auch wichtig dem Hirten nachzufolgen, das bedeutet auf seine Stimme zu hören und sich von ihm leiten zu lassen.

Ich bin die Auferstehung und das Leben 11:25

Durch Jesus können Menschen auferstehen, und wer aufersteht, hat die Hoffnung nie sterben zu müssen. So wie Jesus Lazarus aufwecken konnte, so kann er jeden am letzten Tag zur Auferstehung bringen, wer an ihn glaubt wird den ewigen Tod nicht sehen.

Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben 14:6

Der Weg zu Gott in den Himmel führt nur über Jesus. Jesus schloss beim Abendmahl einen Bund mit seinen Nachfolgern, damit fiese im Himmel mit ihm über die Erde regieren können. Selbst wenn wir Gott nur kennenlernen wollen, dann müssen wir Jesus betrachten. „Wer mich gesehen hat, hat auch den Vater gesehen“ (Johannes 14:9). Jesus tat Gottes Willen mit aller Konsequenz bis zu seinem Lebensende. Er hat uns ein Beispiel hinterlassen, damit wir seinen Fußstapfen genau nachfolgen (1.Petrus 2:21).

Jesus offenbart die Wahrheit über Gott, den liebenden Vater, der das Beste für seine Geschöpfe möchte. Jesus ist das Leben, weil er durch seinen Opfertod die Menschheit vom Tod erlösen und zum ewigen Leben führen kann.

Ich bin der wahre Weinstock 15:1

Joh 15:1 Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Weingärtner. 2 Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg; und eine jede, die Frucht bringt, reinigt er, dass sie mehr Frucht bringe. 3 Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. 4 Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht an mir bleibt. 5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. 6 Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt die Reben und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. 7 Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren.8 Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und meine Jünger werdet.
Als Reben – Christen - müssen wir mit dem Weinstock – Jesu - verbunden bleiben. Seine Worte reinigen uns und helfen uns entsprechende Früchte hervorzubringen. Wir sollten uns zurechtweisen und schulen lassen. Besonders, wenn wir Jünger machen wollen, muss Jesus Christus im Mittelpunkt stehen. Als Christen sind wir abhängig von Jesus. Petrus hatte zuvor gesagt: „Herr wohin sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens“ (Joh 6:68).

Jesus ist auch der Tempel

Ein Tempel ist eine Einrichtung zur Anbetung. Wenn wir uns Gott nahen wollen, dann geht es nur über Jesus Christus. Wir müssen anerkennen, dass wir nur durch ihn in einem guten Verhältnis zu Gott stehen können. Durch ihn haben wir die Vergebung unserer Sünden und nur durch ihn können wir leben.

  • Es gab einen Opferaltar. Jesus ist das Lamm, das geschlachtet werden mußte. Jesus hat sich selbst als Opfer dargebracht.
    Als Hohepriester war er dazu authorisiert.
  • Es gab Leuchter, Jesus ist das Licht der Welt.
  • Es gab den Schaubrottisch, auf dem Brote dargebracht wurden. Jesus ist das Brot des Lebens.
  • Es gab das Becken mit Wasser (Meer), wir sind durch Jesu Blut gereinigt.
  • Im Tempel gab es auch einen Räucheraltar, das dort dargebrachte Räucherwerk steht für Gebete.
    Wir müssen unsere Gebete im Namen Jesus an Gott richten.

(Johannes 2:18-21) 18 Die Juden gaben ihm daher zur Antwort: „Welches Zeichen kannst du uns zeigen, da du diese Dinge tust?“ 19 Als Antwort sagte Jesus zu ihnen: „Reißt diesen Tempel nieder, und in drei Tagen will ich ihn aufrichten.“ 20 Deshalb sagten die Juden: „Dieser Tempel ist in sechsundvierzig Jahren gebaut worden, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten?“ 21 Er aber sprach von dem Tempel seines Leibes.


Die Wunder Jesu

Das Johannesevangelium berichtet wenigstens von 7 Wundern Jesu, die Johannes als „Zeichen“ bezeichnet. Sie bezeugen, dass Jesus tatsächlich der Messias und Sohn Gottes war. (Johannes 20:30, 31) 30 Allerdings tat Jesus auch vor den Jüngern viele andere Zeichen, die nicht in dieser Buchrolle niedergeschrieben sind. 31 Diese aber sind niedergeschrieben worden, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr, weil ihr glaubt, durch seinen Namen Leben habt.

Wasser in Wein

(Johannes 2:1-12) Auf dem Hochzeitsfest in Kana verwandelt Jesus reichlich Wasser in köstlichen Wein. Jesus ist ein umgänglicher Mensch. Er wollte, dass sich andere ihres Lebens erfreuten. Und er hatte Mitleid mit dem Höchzeitspaar, weil ihnen der Wein ausgegangen war. Nur die Diener, die die Krüge mit Wasser gefüllt hatten, wußten zunächst von dem Wunder.

Vermehrung der Brote und Fische

(Johannes 6:5-13) Darüber berichten alle vier Evangelien. Jesus speist eine Menschenmenge von 5000 Männern plus Frauen und Kindern, mit Broten und Fischen. Der Bericht des Johannes erzählt, wie es danach weiterging. Siehe Schriftstellen Joh 6.

Jesus wandelt über das Wasser

(Johannes 6:19,20) Jesus möchte den Menschen, die von seinem Brotwunder begeistert sind, entkommen und geht nachts auf dem See Genezareth und steigt zu seinen Jüngern ins Boot.

Heilung des Sohnes eines königlichen Beamten

(Johannes 4:46-53) Jesus heilt einen Kranken durch ein Wort, ohne ihn zu berühren.  Das zeigt, dass Jesus kein Wunderheiler ist. Nicht er heilt die Menschen, sondern sein Gott und Vater durch den Heiligen Geist. Wobei erst auf Jesu Initiative der Heilige Geist aktiv wird.

Heilung des Gelähmten

(Johannes 5:1-8) Jesus heilt einen Mann, der seit 38 Jahren gelähmt war. Er sagt einfach „Steh auf!" zu ihm und schon kann er umhergehen. Jesus sagt noch „Sündige nicht mehr, damit dir nicht Schlimmeres widerfahre“. Was könnte schlimmer sein, als 38 Jahre gelähmt zu sein? Und wie soll es der Mensch vermeiden zu sündigen, wenn doch alle Menschen Sünder sind und Jesus deshalb für sie sterben muss? War der Mensch deshalb krank, weil er gesündigt hatte? Die Krankheit also eine Strafe Gottes?

Heilung des Blindgeborenen

Das zweite Heilungswunder nach der Heilung des Gelähmten.
(Johannes 9:1-7) Bei der Heilung des Blindgeborenen kann kein Zusammenhang zwischen Sünde und Krankheit hergestellt werden, da der Mensch schon seit Geburt diese Behinderung hat. Jesus bestätigt dies. Der Blinde muss selbst etwas zu seiner Heilung beitragen. (Johannes 9:6, 7) 6 Nachdem er [Jesus] diese Dinge gesagt hatte, spuckte er auf die Erde und machte mit dem Speichel einen Lehm[brei] und legte seinen Lehm[brei] auf die Augen [des Mannes] 7 und sagte zu ihm: „Geh, wasche dich im Teich von Silọam!“ (was übersetzt „Ausgesandt“ bedeutet). Und so ging er hin und wusch sich und kam sehend zurück.

Warum machte Jesus das? Vielleicht wollte er feststellen, dass dieser Mann tatsächlich blind war. Wer lässt sich sonst diesen Lehmbrei auf die Augen schmieren? Die Umstehenden konnten beobachten, wie sich der blinde Mann zum Teich aufmachte. Und mit dem Lehmbrei auf den Augen konnte er sicher nichts sehen.

So wie der Blinde, sind wir von Geburt an geistig blind und brauchen geistige Erleuchtung. Wir sollten nicht so sein wie die geistigen Führer, die meinten sie würden sehen. Es gibt immer etwas dazuzulernen.

Auferweckung des Lazarus

(Johannes 11:1-44) Jesus erweckt seinen Freund Lazarus von den Toten, und das kurz vor seinem eigenen Tod und seiner eigenen Auferweckung. Die Synoptiker berichten nicht von diesem Wunder, obwohl es so beeindruckend und wichtig ist.  Zum einen stärkt es unseren Glauben, aber auch Jesu Glauben an die eigene Auferstehung, und zum anderen bringt es die Gegner Jesu auf. Sie glauben nicht daran, sondern halten es für einen Schwindel.


Beziehungen Jesus

zu seinem Vater

Jesus wußte um die Unterstützung Gottes, deshalb bat er nicht jedesmal. Trotzdem war er sich seiner Abhängigkeit von Gott bewusst. (Johannes 11:41, 42) . . . Nun hob Jesus seine Augen zum Himmel empor und sprach: „Vater, ich danke dir, daß du mich erhört hast. 42 Zwar wußte ich, daß du mich immer erhörst; aber wegen der Volksmenge, die ringsum steht, habe ich geredet, damit sie glauben könnten, daß du mich ausgesandt hast.“

(Johannes 12:27, 28) 27 Jetzt ist meine Seele beunruhigt, und was soll ich sagen? Vater, rette mich aus dieser Stunde. Doch deswegen bin ich in diese Stunde gekommen. 28 Vater, verherrliche deinen Namen.“ Darum kam eine Stimme vom Himmel: „Ich habe [ihn] verherrlicht und will [ihn] wieder verherrlichen.“

Jesus bat sich nicht vom Tod los, er wußte ja das der Zweck seines Dienstes gerade darin bestand. Ihm war es wichtig alles zu Gottes Ehre zu tun.

zu den Engeln

Jesus wird von Engeln unterstützt.

Manche, denen Jesus begegnete, waren wohl Engel. Sie waren auf die Begegnung mit Jesus vorbereitet und wußten, was sie zu sagen und zu tun hatten. (Johannes 1:50, 51) . . .“ 51 Er sprach ferner zu ihm [Nathanael]: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel aufgetan und die Engel Gottes zum Menschensohn auf- und niedersteigen sehen.“ Wann aber waren es Menschen, denen Jsus begegnete und wann waren es Engel? Die Frage lässt sich kaum beantworten, da sie sich äußerlich nicht unterscheiden.

Engel waren am Grab Jesu und verkündeten seine Auferstehung. (Johannes 20:11-13) 11 Maria aber blieb draußen in der Nähe der Gedächtnisgruft stehen und weinte. Dann, während sie weinte, bückte sie sich nach vorn, um in die Gedächtnisgruft hineinzublicken, 12 und sie sah zwei Engel in Weiß dasitzen, einen beim Kopf und einen bei den Füßen [der Stelle], wo der Leib Jesu gelegen hatte. 13 Und sie sagten zu ihr: „Frau, warum weinst du?“

(Markus 16:5, 6) 5 Als sie [Marias] in die Gedächtnisgruft eintraten, sahen sie einen jungen Mann, mit einem weißen langen Gewand bekleidet, auf der rechten Seite sitzen, und sie waren bestürzt. 6 Er sprach zu ihnen: „Seid nicht so bestürzt. Ihr sucht Jesus, den Nazarẹner, der gekreuzigt wurde.. Er ist auferweckt worden, er ist nicht hier.

Die Emgel sahen aus wie Männer.

interesant sind die Begegnungen Jesus mit den Dämonen, die im Johannes-Evangelium überhaupt nicht erwähnt werden.

Der auferstandene Jesus steht über den Engeln. Gott möchte offensichtlich, dass die Engel die Autorität Jesu anerkennen.

zu seiner Mutter

 Jesu Mutter war in Wirklichkeit wohl nur seine Leihmutter. Er redet sie deshalb mit „Frau“ an.

Sowohl in (Johannes 2:3, 4) . . .“ 4 Aber Jesus sagte zu ihr: „Was habe ich mit dir zu schaffen, [wörtlich: was ist mir und dir] Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.“  Als auch in (Johannes 19:25-27) . . .. 26 Als nun Jesus seine Mutter und den Jünger, den er liebte, dabeistehen sah, sagte er zu seiner Mutter: „Frau, siehe, dein Sohn!“ 27 Darauf sprach er zu dem Jünger: „Siehe, deine Mutter!“ Und von jener Stunde an nahm der Jünger sie in sein eigenes Heim. Die Befruchtung fand deshalb außerhalb des Leibes der Maria statt und die befruchtete Eizelle wurde in ihren Leib eingepflanzt. Jesus ist nicht mit Maria verwandt und wohl nicht mal ein Jude, da auch Joseph nicht sein Vater ist. Jesus war, wie es gesetzlich festgelegt war, der Sohn Josephs (Luk 3:23). Nur auf dem Papier war Joseph der Vater Jesu. 

zu den Frauen

Er interessierte sich für Frauen und trat für sie ein. Am Jakobsbrunnen sprach er mit einer Samariterin, was für Juden damals wohl sehr ungewöhnlich war. Die Juden verkehren nämlich nicht mit Samaritern (Joh 4:9). Das zeigt, dass er offen war für Menschen anderer Abstammung.  Er offenbarte der Frau am Brunnen, dass er der Messias sei. Und sie brachte durch ihr Zeugnis viele Landsleute zum Glauben.

Die Ehebrecherin verurteilte er nicht, sondern befreite sie aus ihrer Lage (Joh 8). In manchen Abschriften ist der Vorfall mit der Ehebrecherin nicht enthalten. Vielleicht deshalb, weil so dem Ehebruch Vorschub geleistet wird. Jesus hat der Ehebrecherin vergeben, da müssen andere das auch tun, wenn sie behaupten Christen zu sein.

Maria Magdalena erschien er als Erster nach seiner Auferstehung an der Gedächtnisgruft und sie verkündigte diese Gute Botschaft den Jüngern. So ehrte er sie.

(Johannes 20:15-18 Jesus sprach zu ihr: „Frau, warum weinst du? Wen suchst du?“ Da sie meinte, es sei der Gärtner, sagte sie zu ihm: „Herr, wenn du ihn weggetragen hast, so sage mir, wohin du ihn gelegt hast, und ich will ihn wegnehmen.“ 16 Jesus sagte zu ihr: „Maria!“ Sich umwendend, sagte sie auf hebräisch zu ihm: „Rabbụni!“  (was „Lehrer!“ bedeutet). 17 Jesus sprach zu ihr: „Hör auf, dich an mich zu klammern. Denn ich bin noch nicht zum Vater aufgefahren. Geh jedoch zu meinen Brüdern hin, und sag ihnen: ‚Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott.‘ “ 18 Maria Magdalẹne kam und brachte den Jüngern die Botschaft: „Ich habe den Herrn gesehen!“ und dass er diese Dinge zu ihr gesprochen habe.

zu seinen Jüngern

Jesus lehrte seine Jünger vieles über den Vater, das Königreich und schulte sie für den Auftrag das Evangelium zu verkünden. Er ertrug ihr Unverständnis und ihre Schwächen und korrigierte sie geduldig und liebevoll. Jesus wollte, dass seine Jünger eine Beziehung zum Vater pflegten, um schließlich zu Gott in den Himmel zu gelangen und dort für immer zu dienen.

(Johannes 13:1) . . .Jetzt, vor dem Passahfest, da Jesus wußte, daß seine Stunde gekommen war, aus dieser Welt hinaus zum Vater zu gehen, liebte er die Seinen, die in der Welt waren und die er geliebt hatte, bis ans Ende. Er wusch ihnen beim letzten Abendmahl die Füße (Joh13). Vielleicht ließ er sich dabei von Maria inspirieren, die ihm einige Tage zuvor mit dem kostbaren Öl die Füße eingerieben und mit ihrem Haar abgetrocknet hatte.

Siehe Maria, die Schwester des Lazarus.

Jesus hatte enge Vertraute. Dazu zählen die Apostel Jakobus. Johannes und Petrus.

zu seinen Gegnern

Jesus wurde zwar in Bethlehem geboren, aber er wuchs in Nazareth in Galiläa auf. Nach Jerusalem ging die Familie wohl nur zu den vorgeschriebenen Festen. Jesus legte sich immer mehr mit den geistigen Führern der Juden an. Er wußte ja, dass diese ihn schließlich töten mußten und wohl deshalb beschimpfte, beleidigte und verurteilte er sie im Laufe seines Dienstes immer mehr.

(Johannes 8:37-47) 37 Ich weiß, dass ihr Nachkommen Abrahams seid; ihr aber sucht mich zu töten, weil mein Wort keine Fortschritte unter euch macht. 38 Was ich bei meinem Vater gesehen habe, das rede ich; und daher tut ihr die Dinge, die ihr von [eurem] Vater gehört habt.“ 39 Als Antwort sagten sie zu ihm: „Unser Vater ist Abraham.“ Jesus sprach zu ihnen: „Wenn ihr Abrahams Kinder seid, so tut die Werke Abrahams. 40 Nun aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit gesagt hat, die ich von Gott gehört habe. Das hat Abraham nicht getan. 41 Ihr tut die Werke eures Vaters.“ Sie sagten zu ihm: „Wir sind nicht durch Hurerei geboren worden; wir haben e i n e n Vater, Gott.“ 42 Jesus sprach zu ihnen: „Wenn Gott euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben, denn ich bin von Gott ausgegangen und bin hier. Auch bin ich ja nicht aus eigenem Antrieb gekommen, sondern jener hat mich ausgesandt. 43 Wie kommt es, daß ihr nicht versteht, was ich rede? Weil ihr nicht auf mein Wort hören könnt. 44 Ihr seid aus eurem Vater, dem Teufel, und nach den Begierden eures Vaters wünscht ihr zu tun. Jener war ein Totschläger, als er begann, und er stand in der Wahrheit nicht fest, weil die Wahrheit nicht in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er gemäß seiner eigenen Neigung, denn er ist ein Lügner und der Vater der [Lüge]. 45 Weil ich dagegen die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht. 46 Wer von euch überführt mich einer Sünde? Wie kommt es, daß ihr mir nicht glaubt, wenn ich die Wahrheit rede? 47 Wer aus Gott ist, hört auf die Worte Gottes. Darum hört ihr nicht zu, weil ihr nicht aus Gott seid.“

Offensichtlich wollte Jesus seine Gegner immer mehr provozieren, damit sie ihn schließlich umbringen würden. Andernfalls wären sie wohl kaum dazu bereit gewesen. So konnte Jesus auch auf einige Gefahren hinweisen, die mit einer Aufsehertätigkeit verbunden sind. Stolz, Geldliebe, Egoismus, Untreue, Hartherzigkeit. Außerdem gilt es zu bedenken, dass das jüdische religiöse System dem Untergang geweiht war, 70 nach Chr. würde der Tempel zerstört werden und die jüdische Geistlichkeit würde es nicht mehr geben. Jeder, der ein Teil davon war, würde mit untergehen.

Interessant ist die Stelle: Lasst euch von niemanden Lehrer nennen, denn einer ist euer Lehrer, der Christus (Mat 23:10). Wobei der Vater im Himmel (Mat 23:9) sich wohl auch als Lehrer sieht (Jesaja 54:12, 13). „Und alle deine Söhne werden von Jehova Belehrte sein, und der Frieden deiner Söhne wird überströmend sein“. Jeder, der sich selbst erhöht, wird ernedrigt werden (Mat 23:12).

zum Volk

Jesus tat unter dem Volk sehr viel Gutes: Er heilte Menschen und brachte ihnen Gott und die Wahheit näher, lehrte sie viele nützliche Dinge auf beeindruckende Weise mit Gelichnissen und Vergleichen. Viele kamen durch ihn zum Glauben und kehrten von ihrem schlechten Weg um. Er stellte mutig die Irrlehren (Sauerteig) der religiösen Führer bloß.

zu den Juden

Die Juden

Im Johannes-Evangelium kommt der Begriff „die Juden“ 76 mal vor. Bei den Synoptikern nur jeweils 6 mal. Es fällt auf, dass häufig nicht differenziert wird, es wird immer wieder von „den Juden“ gesprochen. Und im ersten Teil meistens in einem schlechten Zusammenhang. Offensichtlich ging es darum sich von dem Judentum zu distanzieren. Die Stadt Jerusalem und vor allem der Tempel waren zerstört worden.

König der Juden

Aber war Jesus nicht der König der Juden? Nein. Jesus ist ein König, aber sein Königreich ist nicht von dieser Welt. Darauf legt das Johannes-Evangelium Wert.

(Johannes 18:33-37) 33 Da ging Pilạtus wieder in den Palast des Statthalters hinein und rief Jesus und sprach zu ihm: „Bist du der König der Juden?“ 34 Jesus antwortete: „Sagst du das aus dir selbst, oder haben dir andere von mir erzählt?“ 35 Pilạtus antwortete: „Ich bin doch nicht etwa ein Jude? Deine eigene Nation und die Oberpriester haben dich mir ausgeliefert. Was hast du getan?“ 36 Jesus antwortete: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt. Wäre mein Königreich ein Teil dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Nun aber ist mein Königreich nicht von daher.“ 37 Deshalb sagte Pilạtus zu ihm: „Nun denn, bist du ein König?“ Jesus antwortete: „Du selbst sagst, daß ich ein König bin. Dazu bin ich geboren worden und dazu bin ich in die Welt gekommen, damit ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der auf der Seite der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.“

In (Matthäus 27:11 Lukas 23:3) antwortet Jesus auf die Frage, ob er der König der Juden sei, noch: „Du sagst es“. Ohne des Berichtes von Johannes, könnte man meinen, Jesus habe sich dazu bekannt der „König der Juden“ zu sein.
Aber was bedeutet das eigentlich „Du sagst es“?

Das kann als Bestätigung, als Frage, oder als Behauptung verstanden werden.
Als Bestätigung: Du selbst sagst es.
Als Frage; Sagst du das selbst?
Als Behauptung. Du behauptest das! Oder Das sagst du!


Personen

Judas, der Verräter

Judas wird im Johannes-Evangelium schlecht gemacht. So wird das harte Urteil, das Jesus über ihn aussprach gerechtfertigt. Wird Judas schlecht gemacht, damit Jesus besser dasteht? Jesus hatte Judas hart verurteilt, es wäre besser für den Verräter, wenn er nie geboren worden wäre, und Judas hat sich anschließend offensichtlich erhängt. Wobei es an anderer Stelle heißt, er wäre zu Tode gestürzt. Nun, auf jeden Fall wird das harte Urteil durch den Bericht des Johannes nachvollziehbar, wobei aber auch festzustellen ist, dass Judas bewusst schlechter gemacht wird, als in den anderen Evangelien über ihn berichtet wird. Auf jedenfall sollten wir nicht vorschnell urteilen. Wir kennen nie alle Fakten und Hintergründe.

Nur Johannes berichtet, dass Judas ein gewohnheitsmäßiger Dieb war. Er allein ist es hier, der Anstoß daran nahm, dass Jesus mit dem teuren Öl eingerieben wurde (Johannes 12:4-6).

Jesus wußte von Anfang an, dass Judas nicht glaube, und dass dieser ihn schließlich verraten würde (Johannes 6:69-71) . . .“ 70 Jesus antwortete ihnen: „Habe ich nicht euch Zwölf auserwählt? Einer von euch jedoch ist ein Teufel.“ 71 Er redete aber von Judas, [dem Sohn] des Sịmon Iskạriot; denn dieser stand im Begriff, ihn zu verraten, obwohl er einer von den Zwölfen war. Johannes erwähnt nicht, dass Judas, den ihn ausliefern sollte, ihn mit einem Kuss verriet. Stattdessen schreibt er, dass Jesus sich mutig selbst zu erkennen gibt. (Johannes 18:2-6) . . .. 3 Daher holte Judas die Abteilung Soldaten und Beamte von den Oberpriestern und von den Pharisäern und kam mit Fackeln und Lampen und Waffen dorthin. 4 Jesus nun, der alles wußte, was über ihn kam, trat vor und sprach zu ihnen: „Wen sucht ihr?“ 5 Sie antworteten ihm: „Jesus, den Nazarẹner.“ Er sagte zu ihnen: „Ich bin es.“ Nun stand auch Judas, sein Verräter, bei ihnen. 6 Als er jedoch zu ihnen sagte: „Ich bin es“, wichen sie zurück und fielen zu Boden.

Johannes erwähnt auch nicht, dass Judas die 30 Silberlinge zurückgab, weil er Gewissensbisse und ein schlechtes Gewissen hatte.

 (Matthäus 27:3-5) . . .Als dann Judas, der ihn verraten hatte, sah, daß er verurteilt worden war, hatte er Gewissensbisse und brachte die dreißig Silberstücke den Oberpriestern und älteren Männern zurück 4 und sagte: „Ich habe gesündigt, als ich gerechtes Blut verriet.“ Sie sprachen: „Was geht das uns an? Das ist deine Sache!“ 5 Da warf er die Silberstücke in den Tempel und zog sich zurück und ging hin und erhängte sich. Der Teufel gibt es Judas ein Jesus zu verraten, der Satan fährt in Judas (Joh 13:2,27).

Jesus wendet eine Prophezeiung auf Judas in Johannes 13:18 an: „Doch ist es, damit sich das Schriftwort erfülle: ‚Der sich stets von meinem Brot ernährte, hat seine Ferse gegen mich erhoben“. Aber: Jesus hat Judas selbst unter Gebet als einen der 12 Apostel ausgewählt. Judas war beim letzten Abendmahl anwesend und verriet Jesus noch am gleichen Abend mit einem Kuss. So trug Judas dazu bei, dass sich Gottes Heilsplan erfüllte. (Matthäus 26:14-16) 14 Hierauf ging einer von den Zwölfen, der Judas Iskạriot hieß, zu den Oberpriestern 15 und sagte: „Was wollt ihr mir geben, daß ich ihn an euch verrate?“ Sie setzten ihm dreißig Silberstücke fest. 16 Von da an suchte er fortwährend nach einer guten Gelegenheit, ihn zu verraten. Judas sollte wohl den Oberpriestern mitteilen, wo Jesus sich aufhielt, damit sie ihn heimlich verhaften könnten. (Matthäus 26:20-25) 20 Als es nun Abend geworden war, lag er mit den zwölf Jüngern zu Tisch. 21 Während sie aßen, sprach er: „Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten.“ 22 Tief betrübt darüber, fing jeder einzelne von ihnen an, zu ihm zu sagen: „Herr, ich bin es doch nicht etwa?“ 23 Er erwiderte und sprach: „Der seine Hand mit mir in die Schüssel taucht, der wird mich verraten. 24 Allerdings geht der Menschensohn weg, so wie über ihn geschrieben steht, wehe aber dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Es wäre besser für ihn, wenn dieser Mensch nicht geboren worden wäre.“ 25 Judas, der im Begriff stand, ihn zu verraten, gab ihm zur Antwort: „Ich bin es doch nicht etwa, Rabbi?“ Er sprach zu ihm: „Du selbst hast [es] gesagt.“ Offensichtlich rechneten die Jünger damit, dass sie es sein könnten, die Jesus verraten würden. Wieso? Offensichtlich könnte der Geist sie dazu bringen, dies zu tun. Waren denn seine Jünger vom Geist geleitet? Es ist seltsam, dass die Jünger Jesu, am Tag seines Todes, darüber streiten, wer von ihnen der Größte ist. Das gibt aber Jesus die Gelegenheit sie zu korrigieren und er wäscht ihnen sogar die Füße, offensichtlich sogar Judas, später reicht er ihm den Bissen aus der Schüssel (Johannes 13:26) . . .Daher antwortete Jesus: „Der ist es, dem ich den Bissen geben werde, den ich eintauche.“ Nachdem er also den Bissen eingetaucht hatte, nahm er ihn und gab ihn Judas, dem Sohn des Sịmon Iskạriot.

Ist das Feindesliebe und Großmütigkeit? Und nicht eher Vergeltung? Wir müssen aufpassen, dass wir nicht selbst zum Verräter werden, und Jesus, unserem Herrn, schlechte Dinge unterstellen.

Dennoch fällt auf, dass Judas hier schlecht gemacht wird, und man fragt sich schon, ob das sein musste. Bileam ist auch schlecht gemacht worden, obwohl er vielleicht einfach nur den Willen Gottes getan hat. Judas hat zumindest insofern den Willen Gottes getan, weil jemand ja Jesus verrraten mußte und an die geistlichen Führer im Garten ausliefern. Für Jesus bestand Gottes Wille darin zu sterben, für Judas darin, Jesus zu verraten. Ist er deshalb böse? Und was ist mit denen, die bei dem Prozess den Tod Jesu gefordert und geschrien haben: „Sein Blut komme über uns und unsere Kinder“ (Mat 27:25). Bestimmt kommt es auf die Beweggründe an. Warum jemand etwas Bestimmtes tut. Sonst könnten wir die Heiligen Diener Gottes verurteilen, ohne es zu bemerken. Jesus ist vor seiner Passion noch mal von den geistlichen Führern versucht oder vielleicht eher ermahnt worden? (Matthäus 22:15, 16) 15 Dann gingen die Pharisäer hin und hielten miteinander Rat, um ihn in seiner Rede zu fangen. 16 So sandten sie ihre Jünger zusammen mit Parteianhängern des Herodes zu ihm, welche sagten: „Lehrer, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst, und du kümmerst dich um niemand, denn du schaust nicht auf die äußere Erscheinung der Menschen. Wir sollten uns nicht von dem äußeren Schein blenden lassen.

Petrus, der Fels

Petrus nimmt eine untergeordnete Rolle ein. Er war auch schon länger tot. Der Bericht erklärt, wie es kommen konnte, dass Petrus Jesus dreimal verleugnete. Zuerst ging es darum in den Hof des Hohepriesters zu kommen. Petrus wollte unbedingt dabei, bei seinem Herrn, sein. Deshalb meinte er, die Türhüterin anlügen zu müssen, um reinkommen zu können.
Johannes 18:15-17) 15 Sịmon Petrus nun und noch ein anderer Jünger folgten Jesus. Dieser Jünger war dem Hohenpriester bekannt, und er ging mit Jesus in den Hof des Hohenpriesters hinein, 16 Petrus aber stand draußen an der Tür. Daher ging der andere Jünger, der dem Hohenpriester bekannt war, hinaus und redete mit der Türhüterin und führte Petrus herein. 17 Da sagte das Dienstmädchen, die Türhüterin, zu Petrus: „Bist du nicht auch einer von den Jüngern dieses Menschen?“ Er sagte: „Ich bin [es] nicht.“

Schließlich bestand die Gefahr, als derjenige verhaftet zu werden, der dem Sklaven des Hohepriesters das rechte Ohr abgehauen hat. Johannes erwähnt nämlich nicht, dass Jesus das Ohr des Sklaven wiederherstellte. Menschenfurcht war eine Schwäche des Petrus.
Wobei Jesus ihm am Ende in einem Nachtrag noch ankündigte, wie Petrus sterben sollte: (Johannes 21:18, 19) 18 Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jünger warst, pflegtest du dich selbst zu gürten und umherzugehen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt wirst, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und dich hintragen, wohin du nicht wünschst.“ 19 Das sagte er, um anzuzeigen, durch was für eine Todesart er Gott verherrlichen würde. Als er dies nun gesagt hatte, sprach er zu ihm: „Folge mir nach.“

Petrus würde im Alter wohl pflegebedürftig sein oder weggesperrt werden. Er würde dann vieles nicht mehr tun können: Einfach mal ins Wasser springen und zu Jesus schwimmen. Vielleicht haben sich manche der ersten Christen gefragt, warum Jesus zulässt, dass Petrus einen solchen Todes sterben musste. Er würde auf die Hilfe anderer angewiesen sein. Zumindest würde er so Demut und Geduld entwickeln können. Die Worte Jesu waren für Petrus in dieser Stunde bestimmt kein Trost, aber wohl Teil des göttlichen Plans.

Maria, die Schwester des Lazarus

(Johannes 12:1-3) So kam dann Jesus sechs Tage vor dem Passah in Bethanien an, wo sich Lạzarus befand, den Jesus von den Toten auferweckt hatte. 2 Daher veranstalteten sie dort ein Abendessen für ihn, und Martha bediente, Lạzarus aber war einer von denen, die mit ihm zu Tisch lagen. 3 Maria nahm daher ein Pfund echtes, sehr kostbares, wohlriechendes Nardenöl, und sie rieb Jesus die Füße [damit] ein und trocknete seine Füße mit ihrem Haar ab. . .

Allerdings wird schon im Kapitel zuvor geschrieben, dass Maria den Herrn mit dem Öl eingerieben hatte, obwohl das damals noch in der Zukunft lag.

(Johannes 11:1, 2) Nun war ein gewisser Mann krank, Lazarus von Bethạnien, aus dem Dorf der Maria und ihrer Schwester Martha. 2 Es war nämlich die Maria, die den Herrn mit wohlriechendem Öl eingerieben und seine Füße mit ihrem Haar abgetrocknet hatte, deren Bruder Lạzarus krank war. Wieso erwähnt der Bibelschreiber das hier, wenn es doch erst im nächsten Kapitel passieren wird?

Oder spielte der Schreiber auf Lukas 7:36-38 an? „Nun bat ihn [Jesus] einer von den Pharisäern immer wieder, doch mit ihm zu speisen. Deshalb ging er in das Haus des Pharisäers und lag zu Tisch. 37 Und siehe, eine Frau, die in der Stadt als eine Sünderin bekannt war, erfuhr, daß er im Haus des Pharisäers bei einem Mahl liege, und sie brachte ein Alabastergefäß mit wohlriechendem Öl, 38 und sie stellte sich hinten zu seinen Füßen hin, weinte und fing an, seine Füße mit ihren Tränen zu benetzen, und sie trocknete sie mit dem Haar ihres Hauptes ab. Auch küßte sie seine Füße zärtlich und rieb sie mit dem wohlriechenden Öl ein“.

Übernahm Maria dabei die Rolle der Sünderin? Hier verwendet die Frau nämlich ebenfalls Öl und trocknet die Füße Jesus mit ihrem Haar ab. Und bloß, weil die Frau als Sünderin verschrieen war, muss sie das ja nicht gewesen sein. Es wirkt eher inszeniert. Zu beachten ist auch, dass Jesus nur widerwillig die Einladung annahm. Wobei man vosichtig sein muss. Wenn das inszeniert war, war dann auch die Auferweckung des Lazarus inszeniert?

Gut, dass Johannes die Heilung des Gelähmten und Blindgeborenen berichtet. So können wir glauben, dass diese und andere Wunder tatsächlich geschehen sind.


Vorherbestimmung

Im Johannesevangelum wird Gottes Vorhersehung bzw. Vorbestimmung betont.
Simon wird schon bei seiner Berufung gesagt, er würde einmal Kephas genannt werden (Johannes 1:40-42) . . .. 41 Dieser fand zuerst seinen eigenen Bruder, Sịmon, und sagte zu ihm: „Wir haben den Messịas gefunden“ (was übersetzt Christus bedeutet). 42 Er führte ihn zu Jesus. Jesus schaute ihn an und sprach: „Du bist Sịmon, der Sohn des Johạnnes; du wirst Kẹphas genannt werden“ (was übersetzt Petrus ist).

Jesus wußte von Anfang an, wer ihn verraten würde, nämlich Judas. (Johannes 6:70, 71) 70 Jesus antwortete ihnen: „Habe ich nicht euch Zwölf auserwählt? Einer von euch jedoch ist ein Verleumder.“ 71 Er redete aber von Judas, [dem Sohn] des Sịmon Iskạriot; denn dieser stand im Begriff, ihn zu verraten, obwohl er einer von den Zwölfen war.


Jesus prophezeite Petrus, wie er leiden und sterben würde. (Johannes 21:18, 19) . . .Als du jünger warst, pflegtest du dich selbst zu gürten und umherzugehen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt wirst, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und dich hintragen, wohin du nicht wünschst.“ 19 Das sagte er, um anzuzeigen, durch was für eine Todesart er Gott verherrlichen würde.

Johannes würde lange leben. (Johannes 21:21-23) . . .“ 22 Jesus sprach zu ihm: „Wenn es mein Wille ist, daß er bleibe, bis ich komme, was geht das dich an? Folge du mir nach.“ 23 Deshalb ging dieses Wort unter die Brüder aus, daß jener Jünger nicht sterben werde. Jesus sagte indes nicht zu ihm, daß er nicht sterben werde, sondern: „Wenn es mein Wille ist, daß er bleibe, bis ich komme, was geht das dich an?“

Bedeuten diese Prophezeiungen, dass unser Leben vorherbestimmt ist? Oder gar, dass Gott die Zukunft kennt?

Gemäß der Bibel bestimmt Gott bestimmte Entwicklungen und Personen, um seinen Vorsatz zu verwirklichen. Er befähigt auch Menschen dazu die notwendigen Voraussetzungen zu erfüllen, um ihm heiligen Dienst darbringen zu können. Er tut das aber offensichtlich nicht mit allen Menschen. Gott berücksichtigt den freien Willen des Menschen.

Auch wenn das hier anders klingen mag:

(Johannes 12:37-40) 37 Obwohl er [jesus] indes so viele Zeichen vor ihnen getan hatte, glaubten sie nicht an ihn, 38 damit das Wort des Propheten Jesaja erfüllt werde, das er sprach: „Jehova, wer hat an das geglaubt, was wir gehört haben? Und der Arm Jehovas, wem ist er geoffenbart worden?“ 39 Der Grund, weshalb sie nicht glauben konnten, ist, da Jesaja wiederum sagte: 40 „Er hat ihre Augen blind gemacht und ihr Herz verhärtet, damit sie mit den Augen nicht sehen und mit dem Herzen den Gedanken erfassen und umkehren und ich sie heilen werde.“

Nicht Gott verhärtet die Herzen der Menschen, sondern sie selbst verhärten ihr Herz, indem sie immer wieder die Botschaft ablehnen, werden sie immer fester in ihrer Haltung und Ablehnung.

Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, der Vater, der mich gesandt hat, ziehe ihn. Joh 6:45
Nicht die Menschen entscheiden über den Glauben, sondern Gott. Auch über den Unglauben.

Der Mensch hätte sonst einen freien Willen, könnte sich selbst entscheiden und wäre für sein Heil verantwortlich.


Schriftstellen

Johannes 6:14-69

Seine Jünger rudern am nach der Brotspeißung am Abend ohne Jesus ab. Jesus schreitet über das Meer auf sie zu und steigt in das Boot ein. Aber so wird er die Volksmenge nicht los. Die findet ihn am nächsten Tag am anderen Ufer und möchte ihn zum König machen (Joh 6:15). Jesus provoziert jetzt die Menschenmassen, wohl weil er nicht möchte, dass ihm ständig so viele Leute folgen. Er unterstellt ihnen, dass sie nur gekommen sind, weil sie von den Broten gegessen haben und satt geworden sind: (Johannes 6:25-27) 25 Als sie ihn dann auf der anderen Seite des Meeres fanden, sagten sie zu ihm: „Rabbi, wann bist du hierhergekommen?“ 26 Jesus antwortete ihnen und sprach: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. 27 Wirkt nicht für die Speise, die vergeht, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt, die der Menschensohn euch geben wird; denn diesen hat der Vater, ja Gott, mit seinem Siegel versehen.“

Jesus provoziert dann weiter, indem er sich als das Brot vom Himmel bezeichnet. (Johannes 6:48-51) Ich bin das Brot des Lebens. 49 Eure Vorväter aßen das Manna in der Wildnis und starben trotzdem. 50 Dies ist das Brot, das vom Himmel herabkommt, damit irgend jemand davon esse und nicht sterbe. 51 Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist; wenn jemand von diesem Brot isst, wird er immerdar leben; und in der Tat, das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch zugunsten des Lebens der Welt.“

Jesus treibt es dann auf die Spitze: (Johannes 6:53-55) 53 Deshalb sagte Jesus zu ihnen: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohnes esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch selbst. 54 Wer sich von meinem Fleisch nährt, und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn am letzten Tag zur Auferstehung bringen; 55 denn mein Fleisch ist wahre Speise, und mein Blut ist wahrer Trank.

Seine Rede verfehlte ihren Zweck nicht. (Johannes 6:66-69) 66 Deswegen wandten sich viele seiner Jünger ab, den hinter ihnen [liegenden] Dingen zu, und gingen nicht mehr mit ihm. 67 Daher sagte Jesus zu den Zwölfen: „Ihr wollt doch nicht etwa auch weggehen?“ 68 Sịmon Petrus antwortete ihm: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; 69 und wir haben geglaubt und erkannt, daß du der Heilige Gottes bist“.

Wenn wir erkannt haben, dass Jesus der einzige Weg zum ewigen Leben ist, dann sollten wir für den leben, der für uns gestorben ist (2. Korinther 5:15).

Wir mögen bestimmte Dinge nicht verstehen und sogar Anstoß daran nehmen, aber später können wir das Gesagte dann doch einordnen, wenn wir dranbleiben. Was meinte Jesus damit: Wir müssen sein Fleisch essen und sein Blut trinken? Jesus würde seinen Leib als ein Lösegeld für viele geben, wodurch wir leben können, und durch sein vergossenes Blut sind uns die Sünden vergeben. Beim Abendmahl erinnern wir uns daran.

Dass Jesus die Menschenmassen, die ihn umringten einfach zuviel geworden sind, wird bestätigt, wie es danach im Kapitel 7 weitergeht. Jesu Brüder gehen nach Jerusalem zum Fest, aber Jesus selbst geht erst später, und zwar allein und inkognito, und erst als die Hälfte des Festes vorüber ist, geht er in den Tempel, um zu lehren. (Johannes 7:1-14).

Johannes 10:1-22

Johannes Kapitel 10. Andere waren gekommen und hatten behauptet, der Messias oder Christus zu sein, aber sie erwiesen sich nicht als der wahre Hirte, von dem Jesus folgendes sagt: „Diesem öffnet der Türhüter, und die Schafe hören auf seine Stimme, und er ruft seine eigenen Schafe beim Namen und führt sie hinaus.“

Der „Türhüter“ der ersten Schafhürde war Johannes der Täufer. Als Türhüter bzw. vorhergesandter Bote „öffnete“ Johannes dem Hirten, Jesus, indem er ihn als den Hirten kenntlich machte. Die Schafe, die Jesus beim Namen ruft und herausführt, werden schließlich in eine andere Hürde geleitet: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür der Schafe“, das heißt die Tür zu einer neuen Hürde. Durch Jesu Opfertod, können alle, die glauben, in den Neuen Bund aufgenommen werden.

Jesus erläutert seine Rolle noch weiter und sagt: „Ich bin die Tür; jeder, der durch mich eintritt, wird gerettet werden, und er wird ein- und ausgehen und Weide finden. ... Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Fülle haben könnten. ... Ich bin der vortreffliche Hirte, und ich kenne meine Schafe, und meine Schafe kennen mich, so wie der Vater mich kennt, und ich den Vater kenne; und ich gebe meine Seele zugunsten der Schafe hin.“

Desweiteren sagt Jesus: „Ich habe andere Schafe, die nicht aus dieser Hürde sind; auch diese muß ich bringen, und sie werden auf meine Stimme hören, und sie werden eine Herde werden unter einem Hirten.“

Die „anderen Schafe, die nicht aus dieser Hürde“, sind Menschen, die nicht unter dem Gesetzesbund stehen.

Durch Jesus haben beide durch den Geist Zugang zum Vater (Eph 2:18).

Doch obwohl die Schafe aus zwei unterschiedlichen Hürden stammen, werden sie  „eine Herde unter einem Hirten“. Judenchristen und Heidenchristen vereint das Gesetz des Christus (Gal 6:1).

Der vortreffliche Hirte, Jesus Christus, gibt bereitwillig sein Leben oder seine Seele für die Schafe in beiden Schafhürden hin. „Ich gebe sie aus eigenem Antrieb hin“, sagt er. „Ich habe Gewalt, sie hinzugeben, und ich habe Gewalt, sie wiederzuempfangen. Das Gebot darüber habe ich von meinem Vater empfangen.“

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