1. Thes 4:13-5:3

1.    Brief an die Thessalonicher
Kapitel 4, ab Vers 3 - Kapitel 5 Vers 3

Thema Entrückung

Hintergrund: Die Versammlung in Thessaloniki hatte mit besonderen Schwierigkeiten und Widerstand zu kämpfen. Selbst Paulus wurde dort und später sogar in Beröa von den Juden der Stadt verfolgt. Ein Jahr später schrieb er seinen ersten Brief an die Versammlung in Thessaloniki und wenig später den zweiten. Er lobte die Geschwister dort für ihr treues Ausharren und tröstete die, welche mit dem Tod konfrontiert wurden mit den nachfolgenden Worten.

13 Ferner, Brüder, wollen wir nicht, dass ihr hinsichtlich derer unwissend seid, die [im Tod] schlafen, damit ihr nicht auch betrübt seid wie die übrigen, die keine Hoffnung haben.

Der größte Trost für jemanden, der Angehörige durch den Tod verloren hat, oder selbst Todesgefahren ausgesetzt ist, ist die christliche Hoffnung auf die Auferstehung. Aber wann und wie wird die Auferstehung stattfinden?

14 Denn wenn wir den Glauben haben, dass Jesus gestorben und wieder auferstanden ist, so wird Gott auch die [im Tod] Entschlafenen durch Jesus mit ihm bringen.

Christen glauben an Jesus und an seine Auferstehung. Wenn Gott Jesus auferweckt hat, dann wird er sicher auch diejenigen auferwecken, die Jesus angehören. Der Tod ist für sie nicht das Ende, sondern mit dem Schlaf vergleichbar, aus dem man ja auch wieder aufwacht.

 15 Denn dies sagen wir euch durch Jehovas Wort, dass wir, die Lebenden, die bis zur Gegenwart des Herrn am Leben bleiben, denen keineswegs zuvorkommen werden, die [im Tod] entschlafen sind;

Gott offenbart in seinem Wort, wann die Toten auferstehen werden, nämlich während der Gegenwart Christi in Königsmacht. Offensichtlich werden sie gleich zu Beginn auferweckt. Aber was ist mit denen, die bei der Wiederkunft Christi am Leben sind? Sie müssen erst noch sterben und können deshalb erst nach den bereits Verstorbenen auferweckt werden. Viele Christen sind der Ansicht, dass diese gar nicht zu sterben brauchen, sondern zu Gott auf wundersame Weise entrückt werden.Wenn Paulus sich mit „wir, die Lebenden“ einschließt, so bringt er dadurch die Hoffnung zum Ausdruck er könnte zu diesen gehören, und mit ihm die Thessaloniker.

16 denn der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes, und die in Gemeinschaft mit Christus Verstorbenen werden zuerst auferstehen.

Paulus kündet die Auferstehung von den Toten als großes Spektakel an. Sie ist sicher, da sie Gottes Wille und Vorsatz ist und Jesus garantiert sie in Joh 5:25-29. 25 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Die Stunde kommt, und sie ist jetzt, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die darauf geachtet haben, werden leben. 26 Denn so, wie der Vater Leben in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohn gewährt, Leben in sich selbst zu haben. 27 Und er hat ihm Gewalt gegeben, Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist. 28 Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören 29 und herauskommen werden, die, welche Gutes getan haben, zu einer Auferstehung des Lebens, die, welche Schlechtes getrieben haben, zu einer Auferstehung des Gerichts.

Wer sind die in Gemeinschaft mit Christus Verstorbenen, die zuerst auferstehen werden?
Off 20:6 sagt darüber: 6 Glücklich und heilig ist, wer an der ersten Auferstehung teilhat; über diese hat der zweite Tod keine Gewalt, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und werden als Könige die tausend Jahre mit ihm regieren.
Es sind also diejenigen, die während der 1000-Jahr Herrschaft Christi als Priester und Könige mit regieren werden.

17 Danach werden wir, die Lebenden, welche überleben, mit ihnen zusammen in Wolken entrückt werden zur Begegnung mit dem Herrn in der Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein.

So wie diejenigen, die vor der Wiederkunft Christ starben, so werden die dann lebenden gesalbten Christen zu Gottes Thron entrückt werden. „Mit ihnen zusammen“ bedeutet hier nicht gleichzeitig, sondern „ebenso“. Schließlich werden beide Gruppen, die bereits Verstorbenen und die noch Lebenden vor Gottes Thron Jesus Christus begegnen und für immer mit ihm vereint sein.

18 Somit fahrt fort, einander mit diesen Worten zu trösten.

Kurze Zeit später schrieb Paulus an die Versammlung in Korinth in Kapitel 15:51,52: 51 Seht, ich sage euch ein heiliges Geheimnis: Wir werden nicht alle [im Tod] entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, 52 in einem Nu, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn die Posaune wird erschallen, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden.

Nicht alle würden im Tod entschlafen müssen. Einige würden in einem Nu auferweckt und verwandelt werden. Diejenigen, die während des Tag des Herrn sterben, müssen nicht mehr im Tod auf den Zeitpunkt der Auferstehung warten, sondern können unmittelbar zu himmlischen Leben auferweckt werden.

5 Was nun die Zeiten und die Zeitabschnitte betrifft, Brüder, braucht euch nichts geschrieben zu werden.

Wann dies genau sein wird, brauchen Christen nicht zu wissen. Jesus hatte darauf bei seiner Himmelfahrt in Apg 1:7,8 schon hingewiesen. 7 Er [Jesus] sprach zu ihnen: „Es ist nicht eure Sache, über die Zeiten oder Zeitabschnitte Kenntnis zu erlangen, die der Vater in seine eigene Rechtsgewalt gesetzt hat; 8 aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet Zeugen von mir sein sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samạria und bis zum entferntesten Teil der Erde.
Trotzdem hatte er ihnen einige Zeichen gegeben, woran sie seine bevorstehende Wiederkunft erkennen könnten.

2 Denn ihr selbst wisst sehr wohl, dass Jehovas Tag genauso kommt wie ein Dieb in der Nacht. 3 Wann immer sie sagen: „Frieden und Sicherheit!“, dann wird plötzliche Vernichtung sie überfallen wie die Geburtswehe eine Schwangere; und sie werden keinesfalls entrinnen.

Jesus hatte selbst gesagt, dass Gottes Tag wie ein Dieb in der Nacht kommen würde und seine Jünger deshalb beständig wach bleiben mussten. (Mat 24:43, Luk 12:35-40) Dieser Tag Gottes, an dem er Gericht übt, ist aber nicht gleichzusetzen mit dem Tag der Auferstehung.  In Vers 3 spricht Paulus vorausschauend von dem Gericht Gottes an dem jüdischen religiösen System der Dinge. Im Jahre 66 u.Z. rückten die römischen Heere zum ersten Mal gegen Jerusalem vor, gelangten dabei bis zum Tempel, zogen sich dann aber wieder aus der Stadt zurück. Die ungläubigen Juden werteten die als Zeichen Gottes und jagten den abziehenden Römern sogar noch hinterher. Sie dachten, jetzt in Sicherheit zu sein, aber die Römer sollten im Jahre 70 n. Chr. wieder vorrücken und diesmal die Stadt erobern und den Tempel zerstören.

Zusammenfassung:
Der Gedanke der Entrückung ist nicht, dass Christen während der Gegenwart Jesu ohne sterben zu müssen in den Himmel gelangen, sondern, dass diese Christen nach ihrem Tod unmittelbar zum himmlischen Leben auferweckt werden. Sie müssen nicht mehr, wie die Christen in den vergangenen Jahrhunderten, auf den letzten Tag (Joh 11:24) bzw. auf den Tag des Herrn warten, da dieser Tag dann schon begonnen haben wird. Sie müssen nicht mehr im Tod schlafen, sondern gelangen sofort zu Gott in den Himmel. Sie werden in einem Nu, in einem Augenblick verwandelt werden. 1 Ko 11:52.