Interview mit dem Autor
über das Theaterstück „Hiob“
vom 05.04.2021
Interviewer Herr Höpner, wie kamen Sie auf die Idee das Theaterstück „Hiob“ zu schreiben?
Autor Ich habe mir im Dezember 2020 das Bibelbuch Hiob angehört. Da ich Theaterstücke schreibe, dachte ich mir es wäre doch interessant das Buch als Stück zu inszenieren, obwohl es nicht leicht sein würde.
Interviewer Vor welchen Herausforderungen standen Sie?
Autor Da ist zunächst einmal der Urtext. Ich war mit den vorhandenen Übersetzungen nicht ganz zufrieden, deshalb habe ich als Basis für das Stück, das Bibelbuch erstmal selbst übersetzt.
Interviewer Wie sind Sie dabei vorgegangen?
Autor Ich habe zwei Interlinearübersetzungen Hebräisch-Englisch herangezogen und verschiedene deutsche Übersetzungen. Daraus habe ich meine Übersetzung Vers für Vers, ja Wort für Wort, zusammengestellt.
Interviewer Aber Hebräisch können Sie nicht?
Autor Nein, aber Viele haben sich ja schon um die Bibel bemüht und ihre Ergebnisse veröffentlicht.
Interviewer Was ist Ihnen bei dem Stück wichtig?
Autor Das Stück ist biblisch. Es soll das Buch und die Beteiligten authentisch wiedergeben.
Interviewer Wie ist das Stück aufgebaut?
Autor Das knapp zweistündige Stück ist in zwei Akten aufzuführen.
Analog dem gleichnamigen Bibelbuch befinden wir uns vor über 3000 Jahren zu Beginn ihm Himmel. Der Satan zweifelt die Lauterkeit des rechtschaffenen Hiob an. Gott lässt in der Folge zu, dass Hiob all seinen Besitz und seine Kinder verliert, schließlich wird er noch mit einer schweren Krankheit geschlagen. Wie wird Hiob in der Folge reagieren, wird er sich von Gott abwenden?
Hiob bekommt dann Besuch von drei Freunden, die ihn trösten wollen. Alle disputieren um die Gerechtigkeit Hiobs, Gottes und der Welt.
Nachdem den Freunden die Argumente ausgehen, tritt der junge Elihu auf, und auch er ist von der Gerechtigkeit Gottes überzeugt. Er kann das Leiden Hiobs allerdings auch nicht in Übereinstimmung damit bringen. Schließlich ergreift Gott selbst das Wort.
Am Ende bereut Hiob, und Gott wendet sein Unglück.
Interviewer Welche zentrale Fragen stellt das Bibelbuch, bzw. das Theaterstück?
Autor Zum einen geht es um die Person Gottes. Wer ist Gott eigentlich und regiert er die Welt? Als Christ kann man sich fragen, wie ist der Gott aus Hiob mit Gott, dem Vater, den Jesus uns vorstellte, in Einklang zu bringen? Wie ist dieses Buch im Kontext der Bibel einzuordnen?
Interviewer Aber stellen Sie damit nicht die Person Gottes und die Bibel infrage?
Autor Ich denke, dass Gott sich darüber freut, wenn seine Kinder Fragen stellen und erwachsen werden. Es geht auch um die Qualität seiner Schöpfung. Der Satan hat sie angezweifelt.
Hiob hat die Gerechtigkeit Gottes hinterfragt, er hatte aber eine eingeschränkte Perspektive und Vorurteile.
Interviewer Gibt das Stück eine Antwort auf diese Fragen?
Autor Das Stück gibt weniger Antworten, aber es inspiriert zum Nachforschen und Nachdenken. Auch über die Schöpfung. Zum anderen geht es um unser Verhältnis zu Gott, der Bibel, dem Leben und Leiden. Wie reagieren wir darauf, wenn wir schwere Zeiten durchmachen? Halten wir an Gott, an unserem Glauben fest? Und glauben wir, dass Gott für einen guten Ausgang sorgt?
Interviewer Und Sie glauben an einen guten Ausgang?
Autor Gottes Vorsatz wird Wirklichkeit werden. Die Menschheit befindet sich in einem Entwicklungs- und Reifeprozess, ebenso das Verhältnis zwischen dem Himmel und der Erde. Gott wird für neue Himmel und eine neue Erde sorgen, in denen Gerechtigkeit wohnen wird.
Interviewer Wie wollen Sie weiter vorgehen?
Autor Ich bin auf der Suche nach einem geeigneten Team, um das Stück auf die Bühne zu bringen. Einen Film oder ein Hörspiel daraus zu machen wäre auch interessant.
Interviewer Dann wünsche ich Ihnen Gelingen und bedanke mich für das Gespräch.